Spülmittel selber herstellen – in 5 Schritten zum DIY Spüli

Marie von gaia
Texterin

Inhalt

    Tellerstapel, angetrocknete Essenreste und schmutzige Gläser. Jetzt ist abwaschen angesagt und zwar per Hand. Und damit sich das Fett löst und du nicht schrubbst, bis dir der Arm wehtut, brauchst du ein gutes Spüli.

    Deswegen kommt hier eine Anleitung, wie du dein Spülmittel selber herstellen kannst. Plastikfrei, ohne viel Aufwand und mit Zutaten, die die Umwelt kaum belasten. Wie immer: Klick dich einfach durch das Inhaltsverzeichnis, zu dem für dich interessanten Bereich. Und noch ein kleiner Hinweis: Uns geht es hier um das Spülen per Hand. Dieses DIY-Spüli ist nicht für die Spülmaschine geeignet.

    Grundsätzliches

    Spülmittel selber herstellen – was sind die Vorteile?

    Grundsätzlich gibt es zwei Vorteile, wenn du dein Spülmittel selber herstellst:

    • Viele Spülmittel aus der Drogerie oder dem Supermarkt sind in Plastikflaschen abgefüllt. Wenn du dein Spülmittel selber herstellst, kann du es immer wieder in die gleiche Glasflasche mit Pumpspender füllen. Oder du nimmst die alte Plastikflasche und verwendest sie immer wieder.
    • Viele Spülmittel enthalten Tenside. Die sind dafür verantwortlich, dass sich das Fett von deinen Tellern löst. Ein Waschmittel- und Reinigungsgesetz sieht zwar vor, dass sich Tenside rückstandslos abbauen – einige sind allerdings auf Erdölbasis hergestellt. Die gute Nachricht ist aber, dass es auch natürliche Tenside gibt. Sie sind zum Beispiel in Kernseife enthalten. Wenn du dein Spülmittel also selber machst, kannst du Tenside auf Erdölbasis vermeiden und der Umwelt damit etwas Gutes tun.

    Hier wird dir erklärt, wie Tenside wirken:  

    Wo stelle ich mein Spülmittel am besten zu Hause her?

    Beim DIY zum Spüli wird Wasser gekocht, gerührt und abgefüllt. Die Küche ist also der Ort deiner Wahl. Hier kannst du dich ausprobieren, ohne die ganze Wohnung einzusauen.

    Zutaten

    Die Zutaten reichen für eine Flasche von circa 550 ml.

    Zutatenliste

    • 500 ml Wasser
    • 10-15 Gramm Bio-Kernseife am Stück
    • 4 Teelöffel Natron
    • 5-10 Tropfen Duftöl
    • Eine alte Spüli- oder Glasflasche
    • Optional – Pumpspender oder den Deckel einer alten Spüliflasche

    Zutaten – ausführlich erklärt

    Wasser: Kennst du und kommt aus dem Wasserhahn.

    Bio-Kernseife: Früher wurden Kernseifen noch aus tierischen Fetten produziert. Heutzutage werden sie  in der Regel (und zum Glück) aus pflanzlichen Ölen hergestellt. Kernseife reinigt oft stärker als Naturseifen und ist besonders gut geeignet für selbstgemachte Wasch- oder Spülmittel.

    Wir empfehlen dir eine Bio-Kernseife aus Olivenöl. Da kannst du sicher sein, dass die Seife auf Pflanzenbasis hergestellt wurde. Alternativ kannst du auch die sogenannte Aleppo-Seife verwenden. Du findest Bio-Kernseife in einer gut sortierten Drogerie oder online. 

    Natron: Natron ist altes Hausmittel. Sehr wahrscheinlich setzten schon deine Großeltern es zum Putzen oder Backen ein.

    Du findest das weißes Pulver, in jedem gut sortierten Supermarkt in der Backabteilung. Oft ist es synthetisch hergestellt, dafür günstiger und leichter zu bekommen, als die natürliche Variante. Für letztere muss man allerdings mehr bezahlen.

    Tatsächlich gibt es gutes Natron mittlerweile in vielen Bio-Supermärkten oder online (auch unverpackt) zu kaufen. Hier findest du einen Artikel, der dir erklärt, worauf du beim Kauf von Natron achten musst.

    Duftöl: Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Nimm einen Duft deiner Wahl oder kombiniere zwei unterschiedliche Öle miteinander. Schön wäre es, wenn du auf die Qualität des Öls achtest und natürliche Inhaltsstoffe verwendest. Gutes Duftöl findest du in gut sortierten Drogeriemärkten, dem Reformhaus oder online.

    Wenn es dir zu viel kostet, kannst du auch darauf verzichten. Es ist nur für den Geruch deines selbst hergestellten Spülmittels verantwortlich.

    Eine alte Spüli- oder Glasflasche: Wenn noch ein alte Spüliflasche bei dir rumsteht, kannst du sie wiederverwenden. Ansonsten empfehlen wir dir eine alte Glasflasche mit Schraubverschluss.

    Pumpspender oder Deckel einer alten Spüliflasche: Wenn du eine alte Spüliflasche nimmst, hast du den passenden Deckel schon dabei. Bei einer Glasflasche mit Schraubverschluss kannst du einen Pumpspender drauf schrauben und so dein DIY-Spüli dosieren.

    Tipp: Wenn du nichts davon hast, ist das auch kein Problem. Mach einfach ein kleines Loch in den Deckel deiner Glasflasche.

    Arbeitsgeräte

    Hier geben wir dir einen Überblick über die Arbeitsgeräte und erklären, wozu du sie brauchst:

    • Herd oder Herdplatte – um das Wasser zu kochen.
    • Großer Topf – darin wird das Wasser erhitzt.
    • Reibe – hiermit reibst du die Kernseife in kleine Späne.
    • Schneebesen – zum Umrühren der Zutaten.
    • Trichter – damit nichts beim Abfüllen daneben geht.
    • Teelöffel – hiermit wiegst du das Natron ab.
    • Schüssel – hier lagerst du die Späne deiner Seife.

    DIY Anleitung

    Liste der Schritte

    1. Kernseife in kleine Späne reiben
    2. Wasser erhitzen
    3. Seifenspäne einrühren
    4. Natron und Duftöl dazugeben
    5. Abkühlen lassen und abfüllen

    Schritt-für-Schritt-Erklärung

    1. Kernseife reiben

    Reibe das Stück der Kernseife in kleine Späne und fang sie in der kleinen Schüssel auf.

    2. Wasser erhitzen

    Füll die 500 ml Wasser in den Topf und stell den Topf auf die Herdplatte. Mach noch den Deckel drauf und bringe es zum Kochen. Wenn es einmal gekocht hat, kannst du den Herd ausmachen. Aber lass das Wasser noch auf der Platte stehen.

    3. Seifenspäne einrühren

    Wenn das Wasser nicht mehr sprudelnd kocht, rührst die Seifenspäne mit dem Schneebesen in das heiße Wasser. Sie sollten sich komplett auflösen.

    4. Natron und Duftöl dazugeben

    Wenn sich die Seife komplett aufgelöst hat, gibst du das Natron und das Duftöl in das noch heiße Wasser dazu. Rühre es noch mal ordentlich mit dem Schneebesen durch. Alles sollte sich auflösen.

    5. Abkühlen lassen und abfüllen

    Fast fertig! Jetzt kannst du den Topf vom Herd nehmen. Wenn der Inhalt nicht mehr kochend heißt ist, füllst du die Flüssigkeit mit dem Trichter in die Flasche.

    Achtung: Damit die Flasche nicht umfällt und du dich nicht verbrennst, ist es wichtig, dass die Flasche fest auf einem geraden Untergrund steht. Dann steckst du den Trichter einfach in die Öffnung der Flasche und füllst langsam dein selbst gemachtes Spülmittel ein. Wer möchte kann dafür auch eine Kelle verwenden.

    Jetzt nur noch das Spüli komplett abkühlen lassen, aufräumen, Deckel drauf schrauben und vor allem: Stolz sein.

    Hast du noch Fragen? Dann stelle sie uns einfach in den Kommentaren. Und zeig uns dein Ergebnis gerne auf Instagram.