Deo Creme selber machen: In 7 Schritten zur DIY Deo Creme mit Bienenwachs

Marie von gaia
Texterin

Inhalt

    Deodorant benutzen wir jeden Tag. Spray oder Roller gehören genauso wie du Zahnbürste zur morgendlichen Routine. Während aber Bambuszahnbürsten schon länger in unserem Badezimmer im Zahnputzbecher stehen, muss die plastikfreie Variante beim Deo noch ins Rollen kommen.

    Dabei kannst du dein Deo als Creme einfach selber herstellen. Plastikfrei, aus natürlichen Zutaten und vor allem: einfach. Am Anfang dieses Textes erklären wir dir die Vorteile einer Deo Creme, weiter unten findest du eine Liste der Zutaten und die Erklärung Schritt-für-Schritt – klick dich einfach durch das Inhaltsverzeichnis.

    Grundsätzliches zur Deo Creme

    Was ist eine Deocreme und wie benutze ich sie?

    In der Regel gibt es Deodorant als Roller oder Spray zu kaufen. Eine Deocreme ist nichts anderes als ein Deo, anstatt zu sprühen oder zu rollen, cremst du deine Achsel damit ein.

    Das bedeutet: Morgens nach dem Aufstehen und/oder Duschen trägst du eine erbsengroße Menge auf die Haut unter deiner Achsel auf. Einfach genau da, wo Spray oder Roller landen würden.

    Die Creme zieht dann ein, legt sich auf die Haut und verhindert, dass du anfängst nach Schweiß zu riechen. Aber Achtung: Eine Deocreme verhindert nicht, dass du schwitzt. Sie ist kein Antitranspirant. Und wir können dir auch nicht garantieren, dass du mit dieser Creme nicht mehr nach Schweiß riechst. Denn Menschen sind (zum Glück!) unterschiedlich. Wie bei Deos kommt es drauf an, ob die Creme gut bei dir wirkt oder eben nicht.

    Was sind die Vorteile eines DIY Deos?

    Aus unserer Sicht gibt es vier Vorteile eines selbst gemachten Deos:

    1. Die Liste der Inhaltsstoffe auf der Rückseite eines Deos ist lang. Wenn du nicht gerade Chemie studierst, weißt du also nicht, um was für Zutaten es sich da handelt. Mit einem selbst gemachten Deo weißt du genau, was drin ist und was du dir auf die Haut cremst.
    2. Laut NABU gibt es in einigen Deos Polymere, beziehungsweise Mikroplastik. Deine DIY Deo Creme ist dafür frei von Plastik.
    3. Du sparst dir die Verpackung, wenn du das Glas oder den Tiegel wieder verwendest.
    4. Du wolltest schon immer mal nach Orange und Rosmarin riechen? Go for it, denn bei deiner selbst gemachten Deo Creme kannst du den Geruch selber bestimmten.

    Ein kurzes Wort zum Thema Alu: Viele Menschen sind der Meinung, dass das in Deos enthaltene Aluminium schädlich für uns ist. Das Institut für Risikobewertung (BfR) teilte in einem FAQ zu diesem Thema allerdings mit, dass die Aufnahme von Aluminium über die Haut geringer sei, als bisher angenommen.

    Hier erklärt dir Mai noch mal, was es mit dem Aluminium im Deo auf sich hat:

     

    Wo mache ich die DIY Deocreme zu Hause am besten?

    Bei diesem Do-it-Yourself wird gerührt, geschmolzen und abgefüllt. Der perfekte Ort, um deine Deocreme herzustellen ist die Küche. Hier kannst du in Ruhe die Zutaten verwenden, hast genug Platz und saust deine Wohnung nicht ein.

    WICHTIG: Bei Kosmetikherstellung ist Hygiene das A und O. Achte bitte darauf, dass dein Arbeitsbereich sauber ist. Unter Zutaten und der DIY Anleitung gehen wir darauf noch mal genauer ein.

    Zutaten

    Zutatenliste

    • Min. 70 Prozent Alkohol zum Desinfizieren
    • 2 Esslöffel Sheabutter
    • 2 Esslöffel Kokosöl
    • 2 Teelöffel Bienenwachs
    • 1 Esslöffel Speisestärke
    • 30 Tropfen Duftöl deiner Wahl

    Zutaten – ausführlich erklärt

    Sheabutter: Sheabutter kommt aus der Frucht des Karitébaums (und wird deswegen auch Karitébutter genannt) und pflegt deine Haut. Wir empfehlen: Verwende unraffinierte und Bio-Sheabutter. Die ist frei von Parfüm und besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen.

    Duftöl: Hier kommt es auf deine Vorliebe an. Zum Sommer passt Pfefferminze, Zitronen oder Rosmarinöl und deiner Lust und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich kannst du die Öle auch mischen. Hauptsache es ist ein Bio-Öl und frei von synthetischen Stoffen. Auch das findest du in gut sortierten Drogeriemärkten oder online.

    Bienenwachs: Bienenwachs ist sehr gut für die Haut und antibakteriell. Das Wachs legt einen leichten Film auf die Haut und bewahrt sie vor weiteren Einflüssen. Achte darauf, dass du Bienenwachs aus einer Imkerei mit Bio-Zertifikat kaufst. Dann kannst du sicher sein, dass du reines Wachs bekommst und die Bienen gut behandelt wurden. Am einfachsten und sichersten wäre es natürlich, wenn du direkt unsere Bio Bienenwachs Pastillen kaufst. 

    Kokosöl: Kokosöl pflegt deine Haut und hält sie geschmeidig. Außerdem bekämpft sie Bakterien. Der im Öl enthaltenen Laurinsäure werden antibakterielle Eigenschaften zugesprochen. Das passt gut, denn tatsächlich fängt unser Schweiß erst durch die Bakterien an zu riechen.

    Wenn wir schon beim Thema sind. Hier wird dir erklärt, warum unser Schweiß stinkt:

    Wichtig: Achte auf Bio-Qualität. Das findest du in gut sortierten Supermärkten. Wir empfehlen dir auch, das Öl vorher an einer nicht sichtbaren Stelle auf die Haut zu reiben. So überprüfst du, wie deine Haut darauf reagiert und gehst auf Nummer sicher.

    Speisestärke: Speisestärke wird grundsätzlich beim Kochen zum Andicken von Soßen verwendet. Man kann sie aber problemlos in der Kosmetik verwenden. Wie du sie verwendest, erfährst du in der Schritt-für-Schritt-Erklärung weiter unten. Du findest sie in der Backabteilung im Supermarkt.

    Arbeitsgeräte

    Hier wird dir die Liste der Arbeitsgeräte kurz erklärt:

    • Herdplatte oder Herd – hier werden die Zutaten erhitzt.
    • Topf – um das Wasser für das Wasserbad zu erhitzen.
    • Schüssel aus Glas oder Edelstahl – darin mischt du die Zutaten zusammen und setzt die Schüssel auf das Wasserbad.
    • Eine kleine Schüssel – hier lagern Sheabutter und Kokosöl, damit du sie schnell zur Hand hast.
    • Eine normalgroße Tasse – darin rührst du die Speisestärke an.
    • Holzlöffel – zum Umrühren der Zutaten.
    • Teigschaber – damit nichts an Zutaten verloren geht. Alternativ geht auch ein Essöffel.
    • Esslöffel – damit misst du die Zutaten ab.
    • Kleinen Tiegel oder ein kleines Glas – hier füllst du deine Deo Creme rein.
    • Sauberes, frisch gewaschenes Küchentuch oder Küchenpapier – damit du mit dem Alkohol alles einmal desinfizieren kannst.
    • Optional: Einweg-Handschuhe – falls du hygienisch top sein willst. Sich sehr gut die Hände zu waschen geht aber auch.

    DIY Anleitung

    Liste der Schritte

    1. Arbeitsgeräte und Arbeitsbereich desinfizieren
    2. Zutaten und Arbeitsgeräte vorbereiten
      2.1 Speisestärke anrühren
    3. Wasser erhitzen
    4. Bienenwachs schmelzen
    5. Kokosöl und Sheabutter, dazu geben, im Wasserbad schmelzen, verrühren
    6. Speisestärke und Duftöl unterrühren, dann vom Wasserbad nehmen
    7. Abfüllen und abkühlen lassen

    Schritt-für-Schritt-Erklärung

    1. Arbeitsgeräte und Arbeitsbereich desinfizieren

    Hygiene ist das A und O bei der Herstellung von Kosmetik und Cremes. Desinfiziere bitte alle Arbeitsgeräte, deine Arbeitsfläche und die Schüsseln in der du die Zutaten vermengst.

    Trage dafür auf das saubere und frisch gewaschene Küchentuch oder Küchenpapier den Alkohol auf und reibe damit über alles, was du in den nächsten Minuten benutzen wirst. Alles was mit deiner selbst gemachten Deo Creme in Kontakt kommt, sollte desinfiziert sein. Den Topf musst du nicht desinfizieren. Die Bakterien werden durch das heiße Wasser abgetötet.

    Wenn du möchtest, kannst du dir auch Einmal-Handschuhe anziehen. Aber in jeden Fall solltest du deine Hände vor dem Start gründlich waschen.

    2. Zutaten und Arbeitsgeräte vorbereiten

    Miss alle Zutaten ab. Dafür nutzt du deinen Esslöffel. Das Bienenwachs kannst du direkt in die größere Schüssel legen, die auf das Wasserbad kommt. Dann misst du die Sheabutter und das Kokosöl ab und legst sie zusammen in die kleinere Schüssel. Sie werden zusammen geschmolzen.

    2.1 Speisestärke anrühren

    Jetzt musst du nur noch die Speisestärke anrühren. Das ist wichtig, damit sich später keine kleinen Klümpchen in deiner Deo Creme bilden. Dafür misst du einen Esslöffel Speisestärke in eine Tasse ab. Jetzt musst du das Pulver mit kaltem (!) Wasser verrühren.

    Nimm bitte nur kaltes Wasser, sonst klumpt die Stärke sofort. Wichtig ist außerdem, dass du nicht zu viel Wasser nimmst. Auf einen Esslöffel Speisestärke kommen ungefähr sechs Esslöffel kaltes Wasser.

    Rühre die Stärke langsam unter. Sie sollte sich auflösen. Wenn das der Fall ist, stellt die Tasse zur Seite.

    Jetzt noch das Wasser in den Topf, Holzlöffel und Teigschaber neben den Herd gelegt, Küchentuch daneben – du bist vorbereitet.

    So sollte das ungefähr aussehen: 

    3. Wasser erhitzen

    Hier ist ein bisschen Feingefühl gefragt. Koche das Wasser einmal auf und stell dann deinen Herd auf die mittlere Stufe. Das Wasser sollte zwar leicht vor sich hin blubbern, aber nicht sprudelnd kochen. Dieser Vorgang nennt sich Sieden.

    Warum ist das mit dem Sieden wichtig? Wenn die Zutaten zu stark erhitzt werden, gehen wichtige Inhaltsstoffe verloren. Beim Sieden hat das Wasser noch ausreichend Temperatur zum Schmelzen, ist aber nicht zu heiß.

    4. Schüssel auf das Wasserbad setzen und das Bienenwachs schmelzen

    Wenn das Wasser leicht vor sich hin blubbert, setzt du die größere Schüssel aus Edelstahl auf das Wasserbad und schmilzt langsam die Bienenwachspastillen. Rühre die Masse regelmäßig mit dem Holzlöffel durch.

    Hier ist ein bisschen Geduld gefragt. Es kann schon mal 10 bis 15 Minuten dauern, bis alle Pastillen geschmolzen sind.

    5. Kokosöl und Sheabutter, dazu geben, im Wasserbad schmelzen und verrühren

    Wenn das Bienenwachs komplett geschmolzen ist, gibst du die Sheabutter und das Kokosöl dazu. Rühre und erhitze die Masse so lange, bis sich alles gut miteinander verbunden hat. Ziel sollte es sein, dass eine homogene Masse entsteht.

    6. Speisestärke und Duftöl unterrühren, dann vom Wasserbad nehmen

    Nun nimmst du die Tasse mit der angerührten Stärke in die Hand, rührst sie noch mal durch, denn die Stärke setzt sich gerne am Boden ab. Während du weiter in deiner Deo Creme rührst, gibst du Speisestärke in einem Rutsch in die Mischung und rührst weiter.

    Die Masse sollte mit der Zeit immer dickflüssiger werden. Wenn sie eine sehr dicke Konsistenz aufweist, rührst doch noch das Duftöl deiner Wahl unter. Dann kannst du die Schüssel vom Wasserbad nehmen.

    7. Abfüllen und abkühlen lassen

    Füll die noch warme Masse in deinen Tiegel oder in das Glas. Nutze den Teigschaber, um auch den letzten Rest aus der Schüssel zu bekommen.

    Jetzt muss deine selbstgemachte Deo Creme abkühlen. Die Stärke sorgt dafür, dass sie schön fest wird. Stell sie dafür an einen kühlen Ort, aber mach noch nicht den Deckel drauf. Nach drei Stunden kannst du dann Deckel drauf schrauben.

    Zwischendurch kannst du schon mal sauber machen und vor allem: Stolz sein!

    Wenn du Fragen hast, stell sie gerne in den Kommentaren oder schick uns dein Ergebnis gerne bei Instagram. Du kannst dir unser Video zum DIY Deo Creme auch in den Highlights auf unserem Profil anschauen. Klick dafür einfach auf die Kacheln. Und wie immer: Tschüss Plastik!